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AutorenbildElke Schmidt

Die Farbe weiß - alles und nichts

Aktualisiert: 24. Aug. 2023

Weiß ist der Anfang, aber auch das Ende.

Es verkörpert also physikalisch gesehen nicht das Nichts, sondern Alles.


Der Farbname selbst stammt vom germanischen Adjektiv (Mittelhochdeutsch wiȥ, Althochdeutsch (h)wīȥ gehört (wie Weizen) zu der indogermanischen Wurzel ku̯ei- „leuchten, glänzen; hell“ oder vom griechischen Wort Leukos - leuchten.


Ein weißer Raum, nur das Licht schafft Strukturen



Die Farbe weiß

In fast allen Zusammenhängen hat Weiß eine positive Bedeutung. Erleuchtung, Reinheit, Unschuld und Einfachheit sind nur einige Beispiele für solche positiven Assoziationen, und schlagen sich in zahlreichen Bräuchen, Traditionen und auch dem ein oder anderen Missverständnis nieder.

Weiß verkörpert magische unendliche Weite, Unberührtheit, Offenheit.

Leichtigkeit, Vollkommenheit, Neubeginn, Nullpunkt.

Die Summe aller Farben des Lichts. Heilung, heilig, unschuldig.

Eine Schneelandschaft oder Schneewüste stellt man sich unwillkürlich vor.

Ein weißer Fleck auf der Landkarte ist unbekanntes Terrain. Es können sich Inseln und Ozeane dahinter verbergen, doch solange das Gebiet nicht erforscht ist, bleibt es ein weißer Fleck. Oder ein unbeschriebenes Blatt, die weiße Leinwand, die für Künstler immer wieder eine Herausforderung ist, denn mit dem ersten Pinselstrich werden Fakten geschaffen.

Weiß fühlt sich zeitlos, schwerelos und dimensionslos an. Der Künstler James Turrell, ein Meister des Lichts, experimentiert mit einem immateriell wirkendem Weiß, das alle Grenzen verschwimmen lässt. Der Raum und seine Begrenzungen werden nicht mehr greifbar. Man wird orientierungslos und tastet unsicher darin umher.

Es ist der Anfang, aber auch das Ende.

Es verkörpert also physikalisch gesehen nicht das Nichts, sondern Alles.



Alles und Nichts

Aus unserem Sprachgebrauch kennen wir eine Menge Worte wie käseweiß, kreidebleich, brillantweiß, schlohweiß, titanweiß, schneeweiß, weiß wie die Wand.

Weiß ist traditionell die Farbe der Götter. Weiße Tiere wurden zu jeder Zeit als heilig betrachtet, als Gott nahestehende Wesen. Im Hinduismus sind weiße Rinder heilig, in Thailand sind es die weißen Elefanten. Zeus erschien Europa als weißer Stier, und Christus ist das weiße Lamm Gottes.

Saraswati, indische Göttin der Weisheit und Gelehrsamkeit und eine der populärsten hinduistischen Göttinnen, sitzt in ein weißes Gewand gekleidet auf einer weißen Lotusblüte. Sie gilt außerdem als die Verkörperung von Reinheit, und ihr Reittier ist der Schwan, der im Hinduismus ein Symbol für Transzendenz und Perfektion ist.

Die weiße Taube steht als Symbol für den heiligen Geist.

Der weiße Reiher und der Ibis wurden im alten Ägypten als heilige Vögel der Unsterblichkeit verehrt.

Und nicht zu vergessen - der weiße Magier.



Die weisse Eule - den Griechen bedeutete sie Weisheit & Schutz sowie kluge Intuition



Die weisse Lilie

In der griechischen Mythologie entstand die Madonnen-Lilie, als Hera, die Gattin des Zeus, den kleinen Herkules stillte. ... Aus Klein-Herkules wurde dank der göttlichen Milch ein muskelbepackter Held, und wo die Tropfen auf den Boden spritzten, wuchsen strahlend weiße Lilien.

Einige weiße Blüten fallen durch einen starken Duft auf, der für die Parfümindustrie interessant ist, wie Jasmin, Orangenblüten, weiße Lilien, Maiglöckchen und weißer Flieder.


Indigofera tinctoria
Die weisse Lilie, christliches Symbol der Reinheit



Die Gewinnung des weißen Farbstoffes

Das wohl wichtigste weiße Farbpigment war früher Bleiweiß (Bleihydroxidkarbonat), das in der Malerei unleugbare Vorzüge besitzt.

In den antiken und mittelalterlichen Schriften wird die Herstellung wie folgt beschrieben: In ein Gefäß werden Bleiplatten oder Bleistücke zusammen mit einer Schale Essig gelegt und dann unter einem Misthaufen eingegraben. Das Blei ist somit den Essigdämpfen und Kohlenstoffdioxid ausgesetzt und wird durch die Fäulnisprozesse im Mist auf einer konstanten Temperatur gehalten. Nach einigen Wochen bildet sich dann (neben basischem Bleiazetat unter Mitwirkung von Sauerstoff aus der Luft und neutralem Bleiazetat) auf den Bleiplatten eine weiße Substanz, das Bleiweiß.



Weißmacher

Ihre häufigste Verwendung finden sie in der Waschmittel-, Textil-, Faser-, Papier- und Kunststoffindustrie, um eine durch Bleichen nicht restlos beseitigte, auf Reststoffen beruhende Gelblichkeit der aufzuhellenden Stoffe zu kompensieren.


Weißmacher finden wir auch auf dem Kosmetikmarkt. Das Schönheitsideal heller Haut wurde bereits während der Kolonialzeit in Afrika verbreitet. Auch Afrikaner in Europa benutzen Hautaufheller.

Unter Namen wie "White Perfect", also "Perfektes Weiß", oder "Whitenizer", was so viel wie "Weißmacher" heißt, soll afrikanischen Kunden die "Macht der Schönheit" verkauft werden, wie es auf einer Produktpackung heißt. Die Leute glauben, dass man als hellhäutiger Afrikaner mehr Chancen hat. Also versucht jeder sich zu bleichen und bezahlt einen hohen Preis dafür: Hautkrebs, Pigmentflecken, Leberschäden - die Liste der Nebenwirkungen ist lang.

Anders als in Europa bedeutet braune Haut in großen Teilen Asiens immer noch, dass man körperlich arbeiten muss, unter freiem Himmel und oft auch für wenig Geld. So kommt es, dass Büroangestellte in Bangkok in der Mittagspause gern mit Sonnenschirm unterwegs sind - oder zumindest mit einer Aktenmappe, die sich über den Kopf halten.

"Whitening"-Kosmetik ist alles andere als ein Nischenprodukt. Wer heute als Europäer in Asien Pflegemittel ohne Weißmacher haben will, muss ziemlich suchen. Selbst die kleinen Läden an der Ecke haben Aufheller im Angebot, und nicht nur Hausmittel wie Papaya-Seife. Neuester Schrei sind Crèmes, die Schleim von Schnecken enthalten. Angeblich verjüngt dies nicht nur die Haut, sondern macht sie auch heller.


Werbekampagne aus den 50er Jahren



Noch mehr Schönheitsideale

Obwohl man schon in der Antike wusste, dass Bleiweiss hochgiftig ist, wurde es bis ins 19. Jahrhundert auch als Weißpigment in Schminke verwendet, da das Schönheitsideal früher in einer hellen, ungebräunten, makellos „weißen“ Haut bestand. Spätestens im 12. Jahrhundert war bekannt, dass die Verwendung von Bleiweiß als Schminkmittel über längeren Zeitraum Gesundheitsprobleme (Zahnschmerzen, Mundfäule und schlechten Atem) verursacht.

Die noble Blässe war dennoch derart beliebt, dass sie ganze Jahrhunderte überdauerte, bis weit ins 19. Jahrhundert hinein. Königin Elisabeth I. konnte ihre Kosmetik gar nicht mehr dick genug auftragen konnte. Das hatte durchaus seinen Grund, denn das giftige Bleiweiß verursachte höchst unschöne Abszesse auf der Haut, die aber nicht abheilen wollten, solange immer wieder neues Bleiweiß nachgeschminkt wurde – mit anderen Worten: nie.

Es half also alles nichts, und die Schminke musste immer dicker aufgetragen werden, um wenigstens die schlimmsten Schädigungen zu überdecken. Irgendwann konnte die modebewusste Queen ihr eigenes Gesicht dann aber selber nicht mehr sehen und ließ im Palast alle Spiegel abhängen, was anscheinend naheliegender war, als auf Bleiweiß zu verzichten. – Quelle: https://www.svz.de/16066646 ©2021


Die noble Blässe war dennoch derart beliebt, dass sie ganze Jahrhunderte bis weit ins 19. Jahrhundert hinein überdauerte.


Weiß als Kleidung

Im Hinduismus gilt Weiß als die Farbe der Reinheit, des Friedens und der Weisheit.

Priester des Hinduismus bedecken sich mit weißer Asche, um die spirituelle Wiedergeburt zu symbolisieren. Die Farbe der Erleuchtung machte sich auch als die Farbe des Priestergewands breit – Priester indischer und japanischer Religionen sind ganz in weiß gekleidet, und der katholische Priester trägt unter seinem Talar ein weißes Untergewand, die sogenannte Alba. Das Weiß der Reinheit ist auch die Farbe der Trauer im Hinduismus. In dieser Trauerperiode tragen Verwandte des Verstorbenen Weiß. Hinterlässt der Verstorbene eine Witwe, so trägt diese traditionell für den Rest ihres Lebens Weiß. Dieser Brauch ist inzwischen sehr umstritten, doch wird er vielerorts noch immer praktiziert. Auch sehen nicht alle in der weißen Kleidung der Witwe eine Form der Unterdrückung, sondern sie wird auch als Symbol der Berufung zu einem religiösen Leben gesehen, ähnlich wie sie im christlichen Glauben in der Nonnentracht Ausdruck findet. Nicht nur in Indien, sondern in weiten Teilen Asiens gilt Weiß als Trauerfarbe. Japaner beispielsweise verbinden Weiß, vor allem die weiße Nelke, nach wie vor mit Trauer und Tod. Auch in Europa war Weiß lange Zeit als Trauerfarbe verbreitet, vor allem im Mittelalter. In vielen Gegenden trugen Frauen zur Trauer große weiße Tücher, die den Oberkörper und Kopf bedeckten. Die Tradition überlebte in Spanien bis ins 15. Jahrhundert.

Die Kleiderfarbe Weiß war bereits nach der Französischen Revolution in Mode gekommen. In Anlehnung an die alten Griechen trugen modebewusste Damen in ganz Europa Weiß.


Heutzutage ist Weiß in Europa in erster Linie die Farbe des Hochzeitskleids, und viele Menschen assoziieren die Heirat in Weiß nach wie vor mit Jungfräulichkeit und Unschuld. Die Tradition, in Weiß zu heiraten, ist noch nicht sehr alt – die erste Braut in Weiß war Königin Victoria, die im Jahre 1840 den Prinzen Albert von Sachsen-Gotha heiratete. Ihr Brautkleid sorgte damals für Aufregung und viele folgten ihrem Beispiel.


Das weiße Hochzeitskleid der Queen Victoria im Jahr 1840



White Cube

Unter White Cube (engl. „weißer Würfel“) versteht man das Ausstellungskonzept, Kunst in weißen Räumen zu präsentieren. Seit den 1920 ist es üblich, insbesondere zeitgenössische Kunst in farbneutralem Weiß zu zeigen, um die Ausstellungsarchitektur deutlich hinter das Kunstwerk zu stellen und eine Interaktion zwischen Architektur und Kunstwerk zu vermeiden. In den letzten Jahren ist der White Cube allerdings umstritten, da viele Museums- und Ausstellungsarchitekten inzwischen glauben, dass sich Kunst in weißen Räumen ohne jede Aufbereitung zu wenig erleben lässt.



Weisses Licht und Kronenchakra

Weißes Licht entspricht dem siebten Hauptchakra, dem Kronenchakra bzw. Chakra der fünften Dimension und den noch höheren Hauptchakren, soweit der Bewusstseinszustand über die fünfte Dimension hinaus in noch höhere Dimensionen reicht. In ihm schwingen auch bis zu einer bestimmten Höhe noch kleinere violette und Farbanteile des Stirnchakras mit und verlieren sich über Goldtöne bis zum vollständigen Weiss in der Unendlichkeit.


Ajina Chakra
Wenn das Kronenchakra geöffnet ist, bist Du eins mit dem Universum.



Wie geht es deinem Kronenchakra?

Göttliches Licht. Bedeutung, Aufgabe, Farbe, Störungen, Blockaden und Öffnen des Kronenchakras. Das Kronenchakra befindet sich als siebtes Haupt-Chakra direkt am und über dem Scheitelpunkt des Kopfes und steht in Resonanz zu durchsichtigem oder weißem Licht und dem Geist-Licht-Körper. Sein Element ist der Kosmos.



Wie Du Dein Kronenchakra öffnest

Um das Kronenchakra zu aktivieren und zu heilen, ist es unumgänglich, die eigene Spiritualität zu entdecken und anzuerkennen und das Wissen um eine größere Wirklichkeit und die Hingabe an den kosmischen Plan in den Alltag zu integrieren. Meditation, Gebet und die Ausrichtung auf das höchste Ziel im Leben sind dabei hilfreich.

Erfahre innere Stille und Zufriedenheit, indem du etwas ganz bewusst tust, zum Beispiel Gärtnern, Handwerken oder einfach nur spazieren gehen.

Eine ganz wunderbare Methode ist es, sich mit spirituellen Themen zu beschäftigen. Lese Biographien von Menschen, die ihr Leben auf eine ganz besondere Art und Weise gemeistert haben.

Auch das Fasten hilft dabei, dass Kronenchakra zu aktivieren.

Entgifte deine Körper von Schwermetallen und Schadstoffen. Trage Heilsteine, wie den Amethyst, Bergkristall oder Diamant. Das „Om“ ist das Mantra des Kronenchakras. Chanten oder Visualisieren des Mantras eignen sich auch sehr gut, das Kronenchakra zu aktivieren.



Probiere doch mal diese Meditation

Schließe für einen Moment deine Augen, atme Ruhe und Frieden ein und stelle dir ein helles violettes Licht vor, das über deinem Kopf strahlt. Es kann fast weiß sein und sogar einige goldene Partikel enthalten. Dieses Licht repräsentiert dein Kronenchakra.



Erfahre innere Stille und Zufriedenheit in der Natur



Weiss als Wandfarbe?

Weiß schafft ein Gefühl von Ruhe und Klarheit, Weite und Licht im Raum. Es wirkt sachlich und leicht. Dabei gibt es unzählige Arten von Weiß. Je nach Eigenschaft der Farbe und Umgebung kann Weiß eine unterschiedliche Ausstrahlung haben. Wenn Weiß mit einem Hauch blau, grün, gelb, braun, grau oder auch rosa gemischt wird, sieht es zwar immer noch aus wie Weiß - doch die Wirkung ist jeweils eine andere.

Dass Weiss neutral sei, ist ein absoluter Irrglaube. Weiss hat nämlich eine ausgesprochen starke Präsenz. Wenn man sich für Weiss entscheidet, hat man eben auch einen Farbentscheid getroffen.

Weiß ist zwar eine unbunte und neutrale Farbe, spielt aber in der farbigen Raumgestaltung eine tragende Rolle, um andere Farbgruppen zu neutralisieren, aufzuhellen und zu beleben.









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