problemzone
Da ist die Treppe.
Da sind die Stufen.
Da ist der Lichtschalter.
Der Weg nach unten ist eigentlich ganz einfach.
Dann kommt die Tür.
Die Luft schmeckt nach Staub.
Wenn man jetzt umkehrt und wieder nach oben geht,
ist das Schlimmste überstanden.
Allerdings ist es noch da.
Mensch und Keller können gut miteinander leben,
solange sie sich in Ruhe lassen.
Innerhalb des Hauses ist der Keller der Geringste
unter den Räumen.
Er ist sogar noch unter der Garage.
Anspruchslos erfüllt er seine Aufgabe.
Er fragt nicht - wie das Wohnzimmer -,
ob der Tisch zum Sofa passt.
Er fragt nicht mal, was noch reinpasst.
Er läßt sich besinnungslos vollmöbeln.
Der Keller ist, in Zeiten wachsender Transparenz,
gläserner Wände und Decken, bodentiefer Fenster
und sogenannter Smart Homes, die über die
Gewohnheiten der Hausbewohner Daten erheben,
der letzte Ort des Heimlichen.
Er ist gewissermaßen das Dark-Net des Hauses.
Auszug aus einem Essay von Ulrich Stock
und David Hugendick
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